Mein Werdegang

Als Kind haben vor allem meine Omas und mein Vater mit mir musiziert: die Omas singend, beim Vater war ich glücklich, wenn ich ihm beim Klavierspielen zusehen oder mit ihm zusammen spielen durfte: er nahm meinen rechten Zeigefinger in seine Hand und spielte z. B. „Alle meine Entchen“, wobei er mit der linken Hand Akkorde dazu griff.

In der Kirche hat mich schon als Kind die Orgel fasziniert. Auch da hat mich der Vater mit dem Instrument bekannt gemacht. Ersten professionellen Unterricht am Klavier bekam ich ab 1985 bei der in Tokio und London ausgebildeten, japanischen Pianistin Kumiko Watzinger. Alle grundlegenden und über das Technische hinausgehenden Dinge habe ich bei ihr gelernt. Sie war es auch, die mich für mein Orgelspiel zunächst an Christiane Ostertun (1987), dann an Friedhelm Flamme (1988) vermittelt hat.

1989 begann ich meine studentische Laufbahn an der Hochschule für Musik in Detmold, zunächst als Schulmusiker. Im Schulpraktikum 1991 habe ich begriffen, dass Musik nur durch aktives Musizieren vermittelt werden kann. Weil dem so war und ist, habe ich den Studiengang gewechselt zur Instrumental-Pädagogik.

Das Orgelstudium habe ich 1994 als „Staatlich geprüfter Orgellehrer“ bei Christoph Grohmann abgeschlossen, im Jahr darauf mit dem entsprechenden Examen die Klavierausbildung bei Prof. Wilfried Kassebaum. Von 1993 bis 1995 habe ich neben dem Studium an der Hochschule noch einen sog. kirchenmusikalischen „C-Kurs“ besucht. 1995 erfolgte das „C-Examen“. Zuvor habe ich an den Musikschulen in Geseke von 1987-90, 1991-95, und Bielefeld von 1993-1994 unterrichtet. Von 1990 bis 91 war ich neben dem Studium Kirchenmusiker an der Abteikirche in Marienmünster. Während der Studienzeit habe ich Schüler auf die Aufnahmeprüfung an die Detmolder Hochschule in Musiktheorie vorbereitet, andere wiederum im Orgelspiel für die Aufnahme an der Universität Paderborn. Im Frühjahr 1996 trat ich an der Städt. Musikschule in Schongau eine Stelle als Klavierlehrer an.

Dort war ich zunächst „Begleiter vom Dienst“, habe aber auch Schüler in das Begleiten eingewiesen und für diese Aufgabe eingesetzt. Hier liegen die Wurzeln zu „Rund-um-Tasten“. Im Jahr 2000 lernte ich die Violinistin Ursula Mayinger kennen. Seitdem haben wir miteinander gearbeitet und konzertiert, unsere Schüler miteinander musizieren lassen und uns gegenseitig für Projekte inspiriert. So führten wir z. B. Bachs Brandenburgisches Konzert Nr. 4 auf, gefolgt von Mozarts Klavierkonzert A-Dur, KV 488. Alles war selbst gemacht: die Streicher einstudiert von Ursula Mayinger, die Bläser einstudiert durch Fachlehrer der Musikschule Pfaffenwinkel bzw. besetzt durch Lehrer und Freunde. Die Klaviersolisten waren langjährige Schüler, die aus meinem Unterricht und dem meiner Kollegin Katja Brandl hervorgegangen sind. Die Soloflöten wurden durch meine Kollegin Maria Sauer und eine ihrer Schülerinnen besetzt, Violino Principale gespielt von Frau Mayinger. Am Cembalo konnte eine weitere meiner Schülerinnen die Podiumsatmosphäre erleben. Die Organisation und Leitung der Konzerte lag in meinen Händen. Ein Leben ohne Musik kann ich mir nicht vorstellen.